Goldplakette der O-Jollen 2025

Bericht von Sven Wiethölter

Am 20./21. September fand auf dem Tegeler See die Goldplakette statt. Wegen der Termin-kollision mit der IDM hatte der Joersfelder Segel-Club die Veranstaltung vorausschauend um eine Woche verschoben. Insgesamt 13 Teilnehmer fanden dann auch ihren Weg an die Startlinie.

Wettfahrtleiter Hartmut Oback und seine eingespielte Crew legten am Samstag pünktlich den Up- and Downkurs mit Gate aus und es konnte losgehen. Bei 2-3 Bft. machten wir uns auf die Strecke. Nach einer halben Stunde auf der Bahn setzte der Wind so abrupt aus, dass wir keine segelbaren Bedingungen mehr hatten. Es bestand nicht mal mehr die Chance, an einer der Tonnen das inzwischen breit aufgefächerte Feld zu zeiten. Somit war der Abbruch der Wettfahrt die einzig richtige Entscheidung.

Wetter- und segeltechnisch wartete ein echter Leckerbissen auf uns. Es war für jeden etwas dabei: 27° C, Sonnenschein und südliche Winde auf der Skala von 0 bis 5 Bft.

Nach einer weiteren halben Stunde setzte dann der Wind wieder ein, wieder um die 2-3 Bft und in Spitzen vielleicht auch mal kurz eine 4. Die Wettfahrt-Crew passte die Lage der Tonnen an und wir konnten schließlich noch drei tolle Wettfahrten segeln.

Im ersten und dritten Rennen hatte Martin die Nase vorne, Robert konnte das zweite Rennen für sich entscheiden. Während ich in den ersten 1-2 Runden mit den beiden meist noch gut mithalten konnte, setzten sich beide spätestens in der letzten Runde doch ein gutes Stück ab. Somit machten den Tagessieg Martin und Robert unter sich aus, während sich der Berichtschreibende ein enges Rennen mit Swen um Platz 3 des Tages lieferte. 

Geprägt wurden die Rennen bei mehreren Teilnehmern von zu frühen Startanläufen am Pinnend, der plötzlichen Erkenntnis, dass eine Ablauftonne auch gerundet werden muss und Amnesien hinsichtlich bereits gesegelter Runden 😉

Nach diesem langen und ereignisreichen Segeltag gingen wir zum abendlichen Beisammen-sein auf der urigen Terrasse des Joersfelder Segel-Clubs über. Bei leckerem Chili-con-Carne, Freigetränken und Parade-Sonnenuntergang entstand ein reger Austausch im Kreis der Teilnehmer und der Race Crew.  Mir wird dieser spätsommerliche Abend sehr positiv in Erinnerung bleiben: Zum einen bekam ich noch den einen oder anderen nützlichen Tipp zum Segeltrimm. Zum anderen standen endlich mal nicht –wie in dieser Saison leider schon fast üblich geworden–  emotional vorgetragene Positionen und gefühlt endlose „Wer-hat-wann-was-gesagt-geschrieben-gewusst-gemessen-gefordert-ge-xyz“-Monologe im Vordergrund. 

Stattdessen gab es einen angenehm ruhigen und sachlichen Austausch zum Blick nach vorne beim aktuellen Thema-Nummer-Eins unserer Bootsklasse — inklusive erster gesammelter Erfahrungen zum pragmatischen Lösungsansatz (Stichwort Bilderreihe auf der Webseite von T. Bergner). Ich wünsche mir, dass sich dieser lösungsorientierte Spirit mit dem klaren Blick nach vorne wieder durchsetzt, denn dann profitieren wir alle gemeinsam und gestärkt als Einheitsklasse.

Am Sonntag setzten die ersten leichten Winde gegen 10 Uhr ein; die Wettfahrtleitung reagierte folgerichtig mit einer kurzen Startverschiebung, bis sich ein konstantes Windmuster auf dem See aufgebaut hatte.  Und so starteten wir bei 3-5 Bft. in einen herrlichen Tag. Das Rennen und damit den Gesamtsieg entschied Martin souverän für sich. Auf Platz 2 kam Robert ins Ziel, dicht gefolgt vom Berichtschreibenden—da hatten sich die Trimmtipps vom Vorabend schon ausgezahlt ☺

Bei der anschließenden Preisverteilung ließ es sich Hartmut nicht nehmen, alle Teilnehmer nach vorne zu bitten. Jeder bekam eine schöne Flasche Sherry. Reisekönig der Veranstaltung war Detlev (Ascheberg / Plöner See) mit einer starken Leistung auf Platz 5 neben Sherry und kleinem Pokal auch noch mit einer Gastflagge vom JSC ausgerüstet. Unser Sieger des Wochenendes trat seinen Gang nach vorne ganz ins Thies-Manier stilecht mit Zigarillo an – fehlt nur noch, dass er die so lässig im Mundwinkel hängen lässt wie Clint Eastwood im Film „2 glorreiche Halunken“.

Zum Abschluss kam noch ein toller Ausblick auf 2026: der JSC wird im Rahmen der Gold-plakette nicht nur die Berliner Meisterschaft ausrichten. Da die O-Jolle in 2026 auch ihren 90.ten begeht, wird zusätzlich eine große Jubiläums-Fete stattfinden. Termin wie gewohnt am zweiten Septemberwochenende! 

Abschließend ein großes Dankeschön an die Crew vom Joersfelder Segel-Club, ob zu Wasser oder zu Lande, es war eine tolle Veranstaltung! Und 2026 dann hoffentlich wieder mit gewohnt stärkerer Beteiligung. 

Ich freu mich schon heute drauf, mit Euch im kommenden Jahr bei der 90er-Fete die „Kuh über den Deich fliegen“ zu lassen,

Sven
GER-1455

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