Karola und Wolfram Jacob
Unser dritter Sommerferientörn führte uns diesmal nicht (wie 2017 und 2018) hoch in die Müritzregion. Hauptsächlicher Grund war die in der gesamten Saison gesperrte Schleuse Zaaren in der Schorfheide. Wir entschieden uns schon frühzeitig, einmal ausführlich die untere Havelregion kennenzulernen. Insgesamt wurden 450 km gefahren.
Und: Wir haben es nicht bereut. Weniger Schleusen, die zudem auch angenehm lang und breit wirkten, da ganz wenig frequentiert. Auch die Seen mit ihren Ankerplätzen und Marinas waren relativ leer. Evtl. lag es auch an dem sehr frühen Ferienbeginn. Stressfreies Reisen mit kurzen Etappen und Badeurlaub mit Chillen bei überwiegend erneut sehr heißen Temperaturen. Nach zwei Wochen mussten wir wegen einer dringenden Reparatur in der Stadt Brandenburg und Umgebung bleiben. Die Fa. Medow war hier sehr kooperativ und fachlich sowie menschlich super. Geplant war eigentlich noch in den Südosten Berlins zu fahren. Dieses wurde jedoch verworfen und wird dann in naher Zukunft angegangen. Wir genossen in den letzten 2 Wochen die Seen rund um die Stadt Brandenburg sowie die Stadt selbst und pendelten zwischen diversen Marinas, Anlegestellen und Ankerplätzen. Deshalb ist in der Abfolge dieser Teil nicht mehr chronologisch (s.u.) aufgelistet.
Ein großer Zugewinn an Abwechslung, Bewegung, Spaß und kleinen Exkursionen war der Kauf eines Anfänger-SUP (inflatibel) mit Kajakfunktion, welches sogar zu dritt(!) für kleinere „Abenteuer“ genutzt werden konnte (Exkursionen zum Eis essen, zu einsamen, kleinen Sandstränden mit Robinson-Feeling, „Wasserski“ usw.)
Die Stationen in der Abfolge (mehrere Übernachtungen nicht immer erwähnt):
- Start JSC mit dem ersten Ferientag über Schleuse Schönwalde, Havelkanal. Gewitter wurde dadurch „umfahren“, an Werder vorbei, ÜN vor Anker auf dem Glindower See
- kurz nach Werder, ÜN neben einem Mietfloß bei „Krüger und Till“, da Wanderrastpatz belegt
- morgens Aufnahme unserer 15-jährigen Nichte, die uns für 5 Tage im dritten Jahr nacheinander begleitete. Ihre Begeisterung am Leben auf dem Wasser ist ungebrochen und sorgte erneut für eine harmonische Zeit zu dritt.
- Fahrt zum sehr klaren Glindower See zum Baden, ÜN dort vor Anker
- Havel zu Tal über Ketzin bis Stadt Brandenburg an der Havel, reservierter Liegeplatz am Slawendorf. Ausklang des dortigen 56. Havelfestes mit Klassik-Konzert der Brandenburger Symphoniker vis à vis unseres Bootes
- durch die Stadthavel auf den Breitlingsee, hier 3 Tage ÜN
- vor Anker an der SO-Bucht vor dem Strand an der Malge,
- Gastliegeplatz „Restaurant Malge“
- vor Anker gegenüber am Ostufer der Insel Kiehnwerder
- weiter Plauer See, Plaue, Premnitz bis Rathenow, Liegeplatz im Stadtkanal direkt vor der Stadtschleuse an der Pension „zum Alten Hafen“. Essen, Location und zentrale Lage sehr zu empfehlen. Hier verließ uns unsere Nichte verabredungsgemäß vom nahen Bahnhof mit der RB
- am nächsten Mittag Besucherwechsel: Wie lange versprochen, reiste ebenfalls mit der RB mit hoher Motivation unser 14-jähriger Nachbarsjunge an, ein schon daheim seit Jahren treuer Matrose und Helfer. Er beabsichtigt, den Bootsführerschein zu machen. Er blieb ebenfalls 5 Tage an Bord und verließ uns verabredungsgemäß in Havelberg (Bahnhof Glöwen). Wir hatten eine schöne, harmonische Zeit. Auch in die Grundregeln des Skatspiels wurde er eingeführt
- durch Stadtschleuse Rathenow wieder auf die Havel, Abzweig Hohennauener Wasserstraße, ÜN am Anleger Semlin am Restaurant „Fischerhütte“. Sehr idyllische, ruhige Gegend.
- kurze Weiterfahrt auf den nächsten See, dem Ferchesarer See. ÜN vor Anker relativ mittig, da kein Wind und sehr heiß. Tropische Nacht!
- vom Abstecher wieder zurück auf die Havel und bei sehr heißen Temperaturen, jedoch zum Glück hefigem Gegen-NW-Wind über Gülp, Schollene, Garz bis Havelberg. Eine fantastische Fahrt durch die vielfach unberührte Natur des Westhavellandes. Die Gegend gilt als das größte Fluss-Renaturierungsprojekt Europas! 3 ÜN im Yachthafen Havelberg. Erkundungen der Inselstadt zu Fuß und per SUP. Besichtigung des steil oben gelegenen Doms.
- Rückfahrt gleiche Route
- ÜN am Anleger Bahnitz
- bis Brandenburg an der Havel, hier 2 Wochen „pendeln“(s.o.) mit folgenden, auch mehrtägigen ÜN-Stopps:
- Marina Niederhavel
- Anleger am Slawendorf
- Stadtmarina BB
- Yachthafen Brielow (am Hotel Beetzseeterrassen)
- vor Anker bei Ketzür (Beetzsee)
- vor Anker nördlich des Sträng (0,9 Tiefe!) bei Bollmannsruh (Oberer Beetzsee)
- vor Anker Breitlingsee am Ostufer der Insel Kiehnwerder
- Havel zu Berg Richtung Ketzin, ÜN vor Anker an den Ketziner Havelinseln
- in Werder in Bahnhofsnähe am Bootshaus Rietz kurz festgemacht und unseren dritten Gast (der letzten 5 Nächte), meinen Cousin, verabschiedet ÜN vor Anker erneut im Glindower See
- die „sightseeing-tour“ über Caputh, Potsdam, Babelsberg, Glienicker Brücke, Pfaueninsel, Grunewaldturm bis Spandau. Schleuse gesperrt, deshalb noch 4 Zusatzstunden mit Schleusen Charlottenburg und Plötzensee.
- glücklich zurück bei Marlene im Heimathafen JSC